Aktuell kandidieren zwei Frauen und zwei Männer für die Wahl zur Bürgermeisterin / zum Bürgermeister in Bad Pyrmont. Jeden Morgen lest Ihr hier auf Emmerzone ab 7 Uhr jeweils die Antwort auf eine Frage.
Heute Frage 4:
Was zeichnet Bad Pyrmont gegenüber anderen Städten aus?
Klaus Blome:
Bad Pyrmont ist eine äußerst lebenswerte Stadt. Ausgedrückt wird dies in dem Dreiklang „Kur, Natur, Kultur“, der weiterhin uneingeschränkt Gültigkeit hat. Historie, Gegenwart und Zukunft treffen hier aktuell zusammen. Das macht Bad Pyrmont so spannend. Bad Pyrmont hat etliche Alleinstellungsmerkmale, wie z.B. seine natürlichen Heilmittel, Quellen und Alleen. Die kurzen Wege sind ein großer Vorteil von Bad Pyrmont. Das stark ausgeprägte ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger an ganz vielen Stellen hebt Bad Pyrmont hervor. Auch der Status als Niedersächsisches Staatsbad unterscheidet Bad Pyrmont von anderen Städten und Gemeinden.
Ute Michel:
Eine außergewöhnliche Geschichte, ein qualitativ und quantitativ überdurchschnittlich hochwertiges kulturelles Angebot, eine für die Größe der Stadt vielfältige öffentliche Infrastruktur (wenn auch mit Investitionsbedarf), ein hohes Maß an gesellschaftlichem Engagement – und leider auch eine sehr negative Grundstimmung über den Zustand und die Aussichten der Stadt, statt auch mal Neues zu wagen und nach vorn zu schauen.
Carolin Muschter:
Die große Vielfalt: Bad Pyrmont wird zurzeit als Kurort wahrgenommen, aber wer sich einmal mit dem Willeke-Archiv und dem Stadtarchiv beschäftigt, erkennt, was für einen riesigen geschichtlichen Hintergrund Pyrmont und Lügde haben. Der große Themenbereich Freizeit-Sport zeichnet uns aus: Gerade das Hallen-Wellen-Freibad mit seinem Alleinstellungsmerkmal, in gut 200 km Umkreis gibt es keine andere Wellenanlage, ist ein Standortvorteil. Der Tierpark ist ein Besuchermagnet. Der Kurpark ebenfalls. Das Programm-Kino und das Schloss zeichnen uns aus. Die grünen Wälder der Umgebung stehen nicht nur für die Luftqualität, sondern auch als Wirtschaftsfaktor für Erholung und Wohnqualität. Nach 10 Jahren Leben in Starnberg bei München und den 20 Jahren des Lebens in der industriellen Landwirtschaft der Nordheide finde ich, unser Pyrmonter und Lügder Tal zeichnet sich durch die vielen kleinen Ackerflächen mit Hecken aus, im Gegensatz zu den großen Feldern mit Vermaisung und Monokultur in der Nordheide. Die rollenden grünen Hügel des Weserberglandes sind einfach schön, deshalb sind wir in den letzten 20 Jahren wann immer möglich in den Ferien und am Wochenende in Pyrmont gewesen.
Bad Pyrmont ist einer der wenigen Kurorte Deutschlands, der doppelt qualifiziert ist: eine Qualifikation über Heilwasser, die zweite über das Moorbad, diese Besonderheit ist kaum bekannt.
Wir haben eine ganze Reihe von Standbeinen, die bisher nicht ausgeschöpft wurden. Es gibt ein großes Potential an Geschichtlichen und Archäologischen Forschungsmöglichkeiten, ganz zu schweigen von der Geologie, Wasserkunde und Architektur. Die Stadt kann über die Metropolregion Hannover in diesen Themen mit den niedersächsischen Universitäten und denen des OWL zusammenarbeiten, um Forschungsprojekte nach Pyrmont zu holen.
Der Ort muss sich so vermarkten, dass die Familien der Angestellten von großen Arbeitgebern vor Ort gerne hierher ziehen und so der Pendlerverkehr verringert wird.
Uwe Schrader:
Bad Pyrmont ist eine lebenswerte Oase. Bad Pyrmont ist jetzt bereits eine klassische 15-Minuten-Stadt. Eine Stadt, in der sich alle wichtigen Orte wie Arbeitsplätze, Einkaufsmöglichkeiten, Kindergärten, Schulen, Ärzte, Parkanlagen, Kultur- und Sportangebote innerhalb von 15 Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen lassen.
Bad Pyrmont ist aber auch eine Stadt, die die nötige Distanz zu Hannover hat, um ein eigenes kulturelles, gesellschaftliches Leben zu bewahren. Bad Pyrmont ist keine „Schlafstadt“ von Hannover. Bad Pyrmont ist kein Anhängsel von Hameln. Bad Pyrmont ist eine Stadt mit eigener Prägung und eigenem Leben. Dies gilt es zu bewahren.
Den Fragen haben sich gestellt (in alphabetischer Reihenfolge): Klaus Blome (parteilos), Ute Michel (Die Grünen), Carolin Muschter (Wählergemeinschaft Bad Pyrmont INTAKT), Uwe Schrader (SPD).